Wer kennt das nicht aus der eigenen Schulzeit: da hat man sich mühselig etwas erarbeitet und soll nun das Ergebnis „vorlegen“. Warum? Damit der Lehrer weiß, was man selbst nun weiß. Eine klassische Form, Wissen zu „präsentieren“, ist sicherlich die Klassenarbeit, aber auch die Mappenvorlage ist eine gängige Praxis. Der Nachteil hierbei ist in vielen Fällen, dass das erarbeitete Wissen nur eine kurze Halbwertszeit hat. Außerdem sind derartige „Ergebnispräsentationen“ oft wenig motivierend in der Erstellung und darüber hinaus ist es schade, dass andere Schüler so wenig hiervon profitieren können. Die Frage ist also: gibt es nicht auch nachhaltigere und motivierendere Methoden, Wissen zu „konservieren“ und zu teilen?

Ergebnispräsentation
Ergebnispräsentation

Ich bin mir sicher, dass viele meiner LehrerkollegInnen bereits unterschiedlichste Varianten kennen und anwenden.  Na klar, da gibt es das Referat, den Vortrag oder die Expertenarbeit, um nur einige wenige Varianten zu nennen. Ich habe mich im Zuge der Lernwerkstatt, die bei uns an der Realschule einige Jahre lief, daran gemacht, Formen der Wissens- oder Ergebnispräsentation zu sammeln und sie den Schülern nahe zu bringen. Der Hintergrund war der, dass ich feststellte, dass für Lisa ein Vortrag über ein erarbeitetes Thema genau das Richtige war. Aber Max tat sich schwer damit, obwohl er ebensoviel über das Thema wusste. Für Max war eben die Wandzeitung geeigneter. Und als die Wandzeitung hing, konnte er hierüber mit anderen Klassenkameraden ins Gespräch kommen…
Wissen zu speichern hat viel mit dem individuellen Lerntyp zu tun.
Darauf muss meiner Ansicht nach auch die Wissens- oder Ergebnispräsentation ausgerichtet sein. Einige lernen besser, indem sie etwas aufschreiben oder nachlesen. Andere lernen besser, indem sie sich etwas vorsprechen und wieder andere lernen besser, indem sie etwas praktisch gestalten. Bereits wenn Schüler sich auf eine Präsentation vorbereiten, beschäftigen sie sich intensiv mit dem bereits Gelernten und erarbeiten es sich im Tun erneut. Das ist aus meiner Erfahrung nachhaltige Wissensspeicherung. Hierbei gilt der Grundsatz:
Der Weg ist das Ziel. Und der Weg ist eben individuell.
Ich lade alle Interessierten ein, sich auf der Wiki–Plattform von Vielfalt lernen Anregungen und konkrete Vorschläge zur Ergebnispräsentation zu holen – oder eigene Ideen dort einzustellen und anderen zugänglich zu machen! Viel Freude und Erfolg mit der Erprobung wünscht
=>  Hier geht es zum Wiki mit den Unterrichtsmaterialien:
http://wikis.zum.de/vielfalt-lernen/Unterrichtsmaterial
 
PS: Die Materialsammlung im Vielfalt lernen-Wiki befindet sich noch im Aufbau. Falls ihr selbst (Unterrichts-)Materialien entwickelt habt, die ihr gerne anderen Lehrkräften, Referendaren, Studierenden zur Verfügung stellen möchtet, so seid ihr ganz herzlich eingeladen, diese in das Wiki einzustellen. Alle Inhalte des Wikis stehen unter der Lizenz cc-by-sa. Das bedeutet, dass die Inhalte abgewandelt, bearbeitet, vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden dürfen – solange sie unter gleichen Bedingungen weitergegeben werden und der ursprüngliche Autor bzw. die Autorin genannt wird.