Digitale Lehr- und Lernformen werden auch die deutschen Hochschulen verändern. Experten aus Hochschulen, Politik und Wirtschaft wollen mit dem „Hochschulforum Digitalisierung“ diese Veränderungen aktiv gestalten.

Wie können digitale Medien in die akademische Lehre integriert werden? Welche Rolle spielt Digitalisierung für die strategische Weiterentwicklung deutscher Hochschulen? Diese Fragen stehen im Zentrum des „Hochschulforums Digitalisierung“, initiiert vom CHE Centrum für Hochschulentwicklung, von der Hochschulrektorenkonferenz und vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Ziel des auf drei Jahre angelegten Kooperationsprojektes ist es, den Diskurs über Chancen und Herausforderungen digitaler Medien im Hochschulbereich zu stärken und konkrete Handlungsempfehlungen zu erarbeiten.

Internet und neue Informationsstrukturen haben sich zu Schlüsseltechnologien gesellschaftlicher Veränderungen entwickelt und bilden die Knotenpunkte in einer global vernetzten Welt. Das schlägt sich zunehmend auch in der Hochschulpraxis nieder. Insbesondere die allgegenwärtigen Möglichkeiten des Zugriffs auf ein Übermaß an Informationen stellen die Lehre vor neue Herausforderungen, bilden aber auch einen Ausgangspunkt für zu erschließende Potenziale. Indem ein Forum aus Hochschulen, Politik und Wirtschaft geschaffen wird, können diese Potenziale der Vielfalt möglicher Lehrinnovationen thematisiert und Grenzen der Digitalisierung kritisch reflektiert werden.

Das Projekt basiert auf sechs Themengruppen, die von der Lehre sowie Studien- und Hochschulorganisation bis in die strategische und politische Dimensionen der Digitalisierung reichen:

I. „Neue Geschäftsmodelle & Technologien & Lebenslanges Lernen“,
Themenpate: Hans Pongratz, Geschäftsführender Vizepräsident für IT-Systeme & Dienstleistungen (CIO) TU München;

II. „Internationalisierung und Marketingstrategien“,
Themenpate: Dr. Dorothea Rüland, Generalsekretärin des Deutschen Akademischen Austausch Dienstes;

III. „Change Management und Organisationsentwicklung“,
Themenpate: Professor Dr. Wilfried Müller, ehemaliger Rektor der Universität Bremen;

IV. „Innovationen in Lern- und Prüfungsszenarien“,
Themenpate: Professor Dr. rer. nat. Jörn Loviscach, Professor für Ingenieurmathematik und technische Informatik an der Fachhochschule Bielefeld;

V. „Curriculum Design und Qualitätssicherung“,
Themenpate: Professor Dr.-Ing. Helmut Hoyer, Rektor der FernUniversität in Hagen;

VI. „Governance und Policies“,
Themenpate: Professor Dr. Michael Jäckel, Präsident der Universität Trier

Die Expertengruppen setzen sich in regelmäßigen Abständen mit aktuellen Fragen, Herausforderungen, Best-Practice-Beispielen und Impuls-Initiativen auseinander. Sie erarbeiten Zukunftsszenarien und Fallbeispiele, legen Studien und Publikationen vor, formulieren Leitsätze und zeigen strategische Handlungsoptionen auf. Ziel ist es, Denkansätze, Ergebnisse und Vorschläge zurück zu den jeweiligen Akteuren sowie in die Öffentlichkeit zu spielen.

Das „Hochschulforum Digitalisierung“ nutzt Formate der modernen Wissenschaftskommunikation. Über eine eigene Online-Plattform wird der gruppenübergreifende Austausch organisiert und der Dialog mit der interessierten Öffentlichkeit wie auch der Fachcommunity interaktiv gestaltet. Durch eine Vielzahl von Veranstaltungsformaten werden die Öffentlichkeit sowie relevante Akteure aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft zusätzlich regelmäßig in das Projekt eingebunden.