Spielerische Elemente, so genannte game-based assessments, finden zunehmend Eingang in digitale Bildungsszenarien und Lernplattformen. Solche digitalen Elemente bereichern nicht nur die didaktischen Formate im Hochschulkontext, sondern ergänzen auch die Wissens- und Kompetenztests. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie Digitales Prüfen und Bewerten, welche die Möglichkeiten und Grenzen der einzelnen Formen aufzeigt und einen strukturierten Überblick über die Vielfalt der digitalen Prüfungsformate bietet.

„Mit dem Begriff ‚E-Assessment‘ verbinden sich viele verschiedene Vorstellungen. Selbsttests im Internet und elektronische Klausuren sind nur zwei weitere Spielarten“, sagt Jörn Loviscach, Professor für Ingenieurmathematik und technische Informatik an der FH Bielefeld und Themenpate der Fachgruppe „Innovationen in Lern- und Prüfungsszenarien“ im Hochschulforum Digitalisierung.

Im Rahmen des Forums und im Auftrag des CHE Centrum für Hochschulentwicklung haben die Autor:innen um Lutz P. Michel vom MMB Institut für Medien- und Kompetenzforschung 169 nationale und internationale Praxisbeispiele und Prüfungsszenarien untersucht. Anhand von zwölf Kriterien von „Ziel der Prüfung“ bis „Rechtlicher Rahmen und Datensicherheit“ nahmen sie eine Kategorisierung in 17 verschiedene Prüfungsformate für sieben Anwendungsszenarien vor. Im Anschluss untersuchten die Autor:innen Stärken und Schwächen aller (teil-)digitalisierten Prüfungsszenarien.

Gerade die Rechtsicherheit erweist sich dabei noch als große Hürde. Die Studie zeigt, dass digitale Prüfungsformate, die auch juristisch unanfechtbar sein sollen, sehr kostenintensiv sind. Abseits der hoch regulierten deutschen Prüfungskultur wächst jedoch Angebot und Nachfrage bei den neuen Formaten. Die Studie zeigt: Je schwächer institutionalisiert und reguliert Lern- und Prüfungsprozesse sind, desto einfacher, verbreiteter und selbstverständlicher werden heute elektronische Prüfungen, Tests und Assessments um- und eingesetzt.


Über das Hochschulforum Digitalisierung:
Das Hochschulforum Digitalisierung ist ein gemeinsames Projekt des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft, der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und des CHE Centrum für Hochschulentwicklung unter Einbindung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der Kultusministerkonferenz. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.