Dieser Beitrag wurde verfasst von: Moritz Schmidt-Degenhard.

Einige Eindrücke vom EduCamp 2013 in Berlin habe ich ja bereits an anderer Stelle geschildert, ein Bericht zum vorgeschalteten LernLab liegt ebenfalls vor. Zusätzlich hatte ich auf dem EduCamp die Gelegenheit mit einigen Teilgeberinnen und Teilgebern ein Kurzvideointerview zu führen. Dabei habe ich allen Interviewpartnern die gleichen Fragen gestellt. Sie drehen sich um die Bedeutung der Digitalisierung für das Lernen und den Unterricht. Die befragten Personen kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen des Bildungswesens und geben zum Teil sehr spannende, unterschiedliche Antworten und verweisen auf verschiedene Aspekte.
Insbesondere die Frage, wie das Lernen den Unterricht und das Lernen verändert, wird mit einer großen Vielfalt an Antworten bedacht. Ähnlich verhält es sich mit dem eigentlichen Potenzial, dass in der Digitalisierung stecken könnte. Auch hier gibt es unterschiedliche Vorstellungen. Liegt die Zukunft bei einer softwaregestützen Begleitung des Lernprozesses, ist die Digitalisierung ein Vehikel für eine umfassende Wandlung der Lehrerrolle vor dem Hintergrund der Projektdidaktik, unterstützt sie individuelles Lernen, oder eröffnet die Digitalisierung einen Raum, dessen Potenzial genutzt oder brach liegen kann? Viele veschiedene Antworten auf die gleichen Fragen. Allerdings lassen sich auch ein paar Gemeinsamkeiten feststellen. Zum Beispiel, dass die Digitalisierung nicht einfach alles verbessert, die Lernprozesse nicht per se vereinfachen wird, sondern dass sie in irgend einer Form gestaltet werden sollte.

Thorsten Groß – Lehrer, Netzwerkadministrator und Mitglied der Schulleitung

Thorsten Gross ist Lehrer, Netzwerkadministrator und Mitglied der Schulleitung an der Ricarda-Huch-Schule in Dreieich Sprendlingen. Mit dem GamesCamp, dem AbiCamp und dem TuxCamp führte er bereits mehrere BarCamps an Schulen durch. Thorsten Gross betreibt ein Blog unter http://paradigmagnus.wordpress.com.

Lisa Rosa – Lehrerfortbildnerin und Unterrichtsentwicklerin

Lisa Rosa war viele Jahre lang Lehrerin in Berlin und Hamburg und ist seit 2005 in der Unterrichtsentwicklung im Referat Gesellschaft des Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg tätig.
Lisa Rosa betreibt zahlreiche Blogs, darunter:

Christian Spannagel – Professor für Mathematik

Christian Spannagel ist Professor für Mathematik und Mathematikdidaktik an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und Leiter des Instituts für Datenverarbeitung/Informatik. Für seine Lehrvorträge setzt er die Technik des Flipped Classroom ein.
Christian Spannagel betreibt mehrere Blogs:

Steffen Jauch – Lehrer und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Leipzig

Steffen Jauch ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Leipzig beim Projekt „Bildung serviert auf dem Tablet(t)“ und promoviert zum methodisch-didaktischen Einsatz neuer Medien im Gemeinschaftskundeunterricht.

Jens Großpietsch – Schulleiter und Lehrer

Jens Großpietsch ist Schulleiter der Heinrich-von-Stephan-Gemeinschaftsschule in Berlin. Die Schule war Gastgeber der LernLabs und EduCamps 2013.

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Impression vom Eingangsbereich der Heinrich-von-Stephan-Gemeinschaftsschule.

Seit ich mich eingehender mit dem Thema Digitalisierung und Lernen beschäftige, fällt mir immer wieder auf, wie heterogen die semantischen Ebenen sind, über die diskutiert werden. Das zeigt aus meiner Sicht zwei Dinge: Zum einen, dass das Thema Digitalisierung noch nicht gänzlich und systematisch erfasst ist. Und zum anderen, dass die technische Entwicklung eine Geschwindigkeit vorlegt, von der andere Systeme, wie das der Schule, teilweise überfordert sein können. Das hat jedoch auch Vorteile. Denn so gibt es hin und wieder Gelegenheit einmal einen Schritt zurück zu treten und die großen Bögen der Entwicklung zu betrachten.
Vergessen wir einmal die neueste Über-App, das neueste Tablet-Modell und ob man sich besser mit Apple oder Google durch das Netz bewegt. Die Digitalität ist da. Sie wird nicht weg- sondern weitergehen. Wie also soll in Zukunft an Schulen gelernt werden und welche Bedeutung hat dabei die Digitalisierung? Wie kann sie für besseres Lernen genutzt werden? Und auch wenn ich meine Videokamera gerade nicht zur Hand habe, würde mich trotzdem Ihre Meinung und Ihre Anregungen zu diesem Thema brennend interessieren. Die Kommentarspalte steht wie immer für Ihre Anmerkungen bereit, auch das ist Ergebnis der Digitalisierung.