Nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine erwartete die Kultusministerkonferenz bis zu 400.000 geflüchtete ukrainische Schüler:innen in Deutschland. Tatsächlich ist bislang nur rund die Hälfte der erwarteten Schüler:innen in deutschen Schulen aufgenommen worden. Dass auch diese Zahl das deutsche Bildungssystem vor enorme Herausforderungen stellt, verdeutlicht die Situation in Berlin:

Nicht jedem aus der Ukraine geflohenen Kind und Jugendlichen kann derzeit der Zugang zu Bildung ermöglicht werden. Es ist davon auszugehen, dass sich derzeit mehrere Tausend junge Menschen in der Stadt aufhalten, denen kein Schulplatz angeboten werden kann.

Deswegen könnte die Organisation von Nothilfeangeboten eine zumindest vorübergehende Antwort auf die aktuelle Lage sein. In einem Konzept haben Dirk Zorn und Martin Pfafferott von der Bertelsmann Stiftung sowie Hans-Jürgen Kuhn vom Verein „Schöneberg hilft“ einen pragmatischen Vorschlag für die Berliner Situation gemacht.

Demnach sollten sich übergangsweise ukrainische Pädagog:innen (Erzieher:innen und Lehrkräfte) in begleiteten Selbsthilfeprozessen selbst um die Betreuung und Bildung der unversorgten Kinder und Jugendlichen aus der Ukraine kümmern – zumindest so lange, wie der Staat seiner Pflicht zu gleichwertigen Bildungs- und Betreuungsangeboten nicht nachkommen kann.

Im Gespräch für den Podcast des Bildungsjournalisten Jan-Martin Wiarda erläutern Martin Pfafferott und Hans-Jürgen Kuhn, wie das Konzept genau aussieht und vor welchen Herausforderungen der Staat bei der Bildungsintegration geflüchteter Kinder und Jugendlicher sowie Lehrkräften aus der Ukraine steht.

 


Der Podcast ist abrufbar auf jmwiarda.de unter: https://www.jmwiarda.de/2023/02/09/damit-sie-lernen-können/

Hier geht es zum Blogbeitrag „Alternative Bildungsangebote als Nothilfe für ukrainische Kinder und Jugendliche – Ein pragmatischer Vorschlag mit Blick auf die Berliner Situation – Schule-Lernen-Bildung im 21. Jahrhundert (schule21.blog)“, den Hans-Jürgen Kuhn, Martin Pfafferott und Dirk Zorn zu diesem Thema am 14.12.2022 veröffentlicht haben.