Im Frühjahr 2017 erschienen auch zwei Weiterbildungsstudien zu den Entwicklungen beim Lernen mit digitalen Medien.

Der mmb-Trendmonitor befragte 74 Expertinnen und Experten nach den Trends des digitalen Lernens in den kommenden drei Jahren. Die relevantesten Lernformen und -technologien sehen die Experten weiterhin im „Blended Learning“, daneben aber auch zunehmend in Erklärvideos, „Micro-Learning“ und „Virtual Reality“. Für Unternehmen bedeutet insbesondere der Einsatz von Augmented Reality, also Computer-Einblendungen in Realbildern z.B. mithilfe von halbtransparenten Datenbrillen, neue sinnliche Lernqualitäten, auch wenn die Nutzung technisch noch sehr anspruchsvoll ist. Der Einsatz und der Nutzen von Open Educational Resources (OER) wurde ebenso wie das Thema Massive Open Online Courses (MOOCs) von den Experten positiv bewertet, mit der entsprechenden Abhängigkeit von der Qualität des Contents sowie des Geschäftsmodells.

Auch bei der Studie Weiterbildung 4.0 von TNS Infratest für die Studiengemeinschaft Darmstadt (SGD) stehen Weiterbildungstrends für die digitalisierte Arbeitswelt im Mittelpunkt. Den hier online-befragten 300 Personalentscheidern in Unternehmen ist vor allem selbstorganisiertes, eigenverantwortliches sowie zeit- und ortsflexibles Lernen unter Einsatz vielfältiger Medien wichtig. 74 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass mit der Digitalisierung der Weiterbildungsbedarf steigt. Insbesondere Lernvideos, virtuelle Seminare, Webbased Trainings (z.B. auf dem E-Book und Lern-Apps) sowie MP3s und Virtual bzw. Augmented Reality wird eine wichtige bis äußerst wichtige Rolle für die kommende Weiterbildung zugeschrieben. Ein zentraler Stellenwert für das berufsbegleitende Lernen kommt zudem auch dem Mobile Learning mit verschiedenen Endgeräten zu.

Mediennutzung, MINT-Förderung und Trends: Eine Zusammenschau

Die Studien verdeutlichen einmal mehr die hohe gesellschaftliche Relevanz des Themas Digitale Bildung, nicht nur bezogen auf allgemeinbildende Schulen, sondern vor allem auch im Blick auf das lebenslange Lernen und die berufliche Weiterbildung sowie die vorschulische Bildung. Eltern und Lehrer können nicht nur die kindliche Neugier an digitalen Medien unterstützen und altersgerechte Nutzungsmöglichkeiten aufzeigen, sondern vor allem auch das naturwissenschaftlich Interesse von Mädchen viel gezielter fördern – und zwar, „je jünger die Kinder, desto begleiteter durch Eltern und Lehrer“, wie Jöran Muuß-Merholz in seinem Video-Beitrag die medienpädagogischen Erkenntnisse der letzten Jahre zusammenfasst.

In der Weiterbildung wird das Konzept des selbstorganisierten Lernens immer umfassender technologisch unterstützt: Lernvideos, Online-Tutorials, MOOCs oder Webinare sowie zunehmend mehr Lern-Apps bieten den Lernenden eine große Auswahl an virtuellen Lernformen. Augmented und Virtual Reality ist zwar vielen Unternehmen und Bildungsanbietern aktuell noch zu aufwändig, wird aber nach Meinung vieler Marktbeobachter in den kommenden Jahren deutlich an Bedeutung gewinnen. Und schließlich nimmt die Thematik auch gesellschaftspolitisch immer mehr Fahrt auf. Vor dem Hintergrund von Big Data und zunehmender Algorithmisierung rückt die Förderung der „digitalen Mündigkeit“ aller Bürgerinnen und Bürger zunehmend stärker in den Fokus der (lokalen) Politik.

Quelle: http://www.sgd.de/weiterbildungstrends.php