Am vorletzten Freitag fand an der Evangelischen Schule Berlin Zentrum das „Lernlab Schule: Lernen mit digitalen Medien“ (#LernLabSchule) statt, zu dem wir – gemeinsam mit der „Kooperative Berlin“ – Schulen, Schulträger und Ländervertreter  eingeladen hatten. Ziel der Veranstaltung war es, sich mit den rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern des LernLabs über Chancen und Risiken der Digitalisierung auszutauschen und folgende Fragestellungen lösungsorientiert in den Blick zu nehmen:

  • Wie können Schüler, Lehrkräfte und Eltern von den Möglichkeiten der Digitalisierung profitieren?
  • Wo ist Vorsicht geboten? Welche Gefahren, Risiken, Herausforderung und Stolpersteine gibt es?
  • Was sind gute Beispiele für einen pädagogisch sinnvollen Umgang mit digitalen Medien in Schule und Unterricht und wie können sie für das Lernen nutzbar gemacht?
  • Wie sieht Schul- und Unterrichtsentwicklung mit digitalen Medien aus?
  • Welche Unterstützungsangebote benötigen Lehrkräfte, um das Potenzial digitaler Medien für das Lernen zu nutzen?
  • Was sind die technischen, organisatorischen und finanziellen Voraussetzungen für digitale Medien in der Schule?

Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, hatten wir im Vorfeld drei Studien zu unterschiedlichen Aspekten der Medienintegration in Auftrag gegeben (siehe unten) und zusätzlich Praxisbeispiele aus unterschiedlichen Schulformen, Schulstufen und Unterrichtsfächern recherchieren lassen (großer Dank für die Durchführung der Interviews und die Erstellung der Fallbeispiele gebührt Jöran Muuß-Merholz!).

Chancen und Risiken digitaler Medien

Nach der Eröffnung der Veranstaltung durch Caroline Treier (ESBZ), Dr. Nikolai Neufert (Senatsverwaltung Berlin) und Ulrich Kober (Bertelsmann Stiftung) wurden in der ersten LernLab Session die Ergebnisse der drei Studien vorgestellt und diskutiert.

Heike Schaumburg spricht über Chancen und Risiken digitaler Medien in der Schule
Heike Schaumburg spricht über Chancen und Risiken digitaler Medien in der Schule

Heike Schaumburg beschreibt in ihrer Studie den aktuellen Forschungsstand zu den Chancen und Risiken digitaler Medien in der Schule. Dabei nimmt sie zwei Ebenen in den Blick: die individuellen Wirkungen digitaler Medien auf Schülerebene und die Effekte, die sich auf der Unterrichtsebene beobachten lassen.
Digitale Medien bieten laut Schaumburg Chancen für den Einzelnen – beispielsweise erweiterte Möglichkeiten des Zugriffs auf Information, der Kommunikation und Partizipation. Aber sie bergen auch Risiken wie etwa Internet- und Computerspielesucht oder Cybermobbing. Des Weiteren bestehe die Gefahr, dass ungleiche Zugangsmöglichkeiten und Nutzungsweisen digitaler Medien gesellschaftliche Ungleichheit noch weiter vergrößern.
Während sich Schulleiter und Lehrkräfte bei Schaumburgs Präsentation insbesondere für die didaktischen Möglichkeiten digitaler Medien (auch für einen inklusiven Unterricht) interessierten, waren die Ländervertreter eher daran interessiert, wie man den Gefahren und Risiken (z.B. Datenschutz und -souveränität, Umgang mit Big Data…) begegnen kann.
„Um die Chancen digitaler Medien für sich nutzen und den Risiken angemessen begegnen zu können, ist es wichtig, dass Kinder und Jugendliche Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien erwerben“, so Schaumburg. Zudem könne das pädagogische Potenzial digitaler Medien für das schulische Lehren und Lernen nutzbar gemacht werden: Sie böten zum Beispiel Möglichkeiten für die Individualisierung des Lernens und für Binnendifferenzierung.
Die Studie zum kostenlosen Download gibt es hier
Die Präsentation, die Heike Schaumburg beim LernLab gezeigt hat, gibt es hier
 

Individuelle Förderung mit digitalen Medien als Handlungsfeld der Schulentwicklung

Die Studie von Richard Heinen und Michael Kerres widmet sich dem Zusammenspiel von individueller Förderung, Digitalisierung und Schulentwicklung, wobei die Autoren die These vertreten, dass individuelle Förderung wesentlich vom richtigen Einsatz digitaler Medien profitieren kann. Damit dies funktionieren kann, sind die technische Ausstattung, die Lernkonzepte sowie die Kompetenzen der Lehrenden entscheidend. Werden diese drei Faktoren beachtet, kann in einem mehrstufigen Prozess schulisches Lernen grundlegend verändert werden.
http://de.slideshare.net/richard_he/lernlabschule
Ebenso berücksichtigt die Studie Überlegungen zur Schulentwicklung und zur stufenweisen Integration digitaler Medien: Schulentwicklung muss dementsprechend neben ihren traditionellen Säulen (Organisations-, Personal- und Unterrichtsentwicklung) um die Aspekte der Technologieentwicklung erweitert werden. Aus diesen Überlegungen wird ein Kriterienraster entwickelt, das Schulen Anhaltspunkte gibt, welche Maßnahmen ergriffen werden können, um digitale Medien in Schulen systematisch einzuführen.
Die Studie von Richard Heinen und Michael Kerres kann hier kostenlos heruntergeladen werden
 

Szenarien lernförderlicher IT-Infrastrukturen… und ihre Kosten

Die Studie von Andreas Breiter, Björn Eric Stolpmann und Anja Zeising untersucht die technischen und organisatorischen Bedingungen für die Bereitstellung und den Betrieb einer lernförderlichen, alltagstauglichen IT-Infrastruktur in Schulen. Es werden Szenarien zur Beschreibung lernförderlicher IT-Infrastrukturen entwickelt sowie die einmaligen und laufenden Kostenfaktoren für zentrale Komponenten wie Netz, Basisausstattung, Lizenzen oder Dienste und die dazugehörigen Prozesskosten bestimmt.

Kostenabschätzung nach Ausstattungsvariante
Kostenabschätzung nach Ausstattungsvariante

Im ersten Szenario wird eine Schüler-Computer-Relation von 5:1 umgesetzt. Im zweiten Szenario verfügen alle Schülerinnen und Schüler über ein individuelles Endgerät. Die jährlichen Kosten für das 1:1 Szenario bewegen sind zwischen 322,96 und 464,83 Euro pro Schüler. Für eine Beispielschule mit 750 Schülern entstehen Kosten in Höhe von 242.220 bis 349.087 Euro. Hochgerechnet auf ganz Deutschland entstehen für dieses Szenario Kosten in Höhe von 1,82 Mrd. bis 2,62 Mrd. Euro.
Diskutiert wurde auch, welche Vorteile es hat, wenn die Schüler ihre eigenen Geräte mit in die Schule bringen (BOYD). Pädagogisch kann das sinnvoll sein, signifikante Kosteneinsparungen sind nach Einschätzung von Prof. Breiter allerdings nicht zu erwarten – außerdem ist der flächendeckende Einsatz privater Endgeräte voraussetzungsreich, da zunächst die Fragen chancengerechter Finanzierung, Standardisierung und Sicherheit zufriedenstellend geklärt werden müssten.
Die Studie zum kostenlosen Download gibt es hier
Die Präsentation ist über diesen Link verfügbar
 

Beispiele aus der Schulpraxis

In den sechs LernLab-Sessions am Nachmittag wurden Praxisbeispiele aus verschiedenen Schulfächern, Schultypen, Bundesländern und Altersstufen vorgestellt. Die Beispiele zeigen konkret und anschaulich, wie schon heute digitale Medien in den Schulalltag integriert werden können, um individuelle Förderung zu stärken:
Felix Schaumburg, Gesamtschule Uellendahl-Katernberg (Wuppertal)

Felix Schaumburg über das Medienkonzept seiner Schule
Felix Schaumburg über das Medienkonzept seiner Schule

Felix Schaumburg unterrichtet in Wuppertal an einer neu gegründeten und im Umbau befindlichen Gesamtschule Chemie und Gesellschaftslehre – und ist Mitglied der Schulleitung. Die Schule hat noch provisorische Räume, aber immerhin schon überall WLAN. Sie setzt auf das Konzept „Bring Your Own Device (BYOD)“, nach dem die Schüler auch in der Schule ihre eigenen Geräte nutzen können. Ein Computerraum ist nicht vorgesehen. Mit den Mitteln hat die Schule stattdessen mobile Gerätewagen mit Tablets angeschafft, aus denen die Schüler sich bei Bedarf bedienen. Mit dem Universalwerkzeug Tablet gibt es laut Schaumburg kaum noch Limitierungen. Das Ende der Begrenzungen sowohl auf der Ebene der Materialien wie auch bei den Werkzeugen für Lernprodukte – das ist für Schaumburg der Kern des Digitalen. Damit lassen sich seiner Meinung nach auch die Grenzen für das individuelle Lernen ausweiten. „Mit der Umsetzung über die drei Säulen Lernbüro, Projekt und Werkstatt können wir das hier ein Stück weit entwickeln.“
Hier geht’s zur Präsentation von Felix Schaumburg
Mitschrift aus dem Workshop
 
Monika Heusinger, Otto Hahn Gymnasium (Saarbrücken)
Monika Heusinger koordiniert am Otto Hahn Gymnasium Saarbrücken den Einsatz von Tablet-Computern an ihrer Schule. „Individualisierung bedeutet für mich, dass jeder Schüler die Eigenverantwortung für die Gestaltung des Lernprozesses übernimmt und damit die eigenen Interessen und Stärken einbringen kann. Durch die digitalen Medien entstehen da ganz neue Möglichkeiten. Und mit den Tablets und der digitalen Umgebung wird der Arbeitsfluss sehr leicht.“ Bisher gibt es an der Schule 20 iPads, demnächst sollen es 40 sein. Die Schule hat sich bewusst für ein System mit zentraler Ausleihe und gegen die Eins-zu-Eins-Ausstattung von nur einer Klasse entschieden, um möglichst vielen Schülern die Nutzung zu ermöglichen. Außerdem können die Schüler im Unterricht auch eigene Geräte nutzen.
Die Arbeit mit dem Internet ermöglicht für Monika Heusinger nicht nur Individualisierung bei den Themen, sondern auch bei den Medienformen, über die Schüler sich Wissen aneignen. „Früher habe ich als Lehrerin das Material besorgt. Ich habe zum Beispiel Prospekte von der Tourismuszentrale in Madrid mitgebracht. Jetzt können die Schüler selbst ihren Eingangskanal für Informationen auswählen. Sie entscheiden, ob sie sich Texte durchlesen, Bilder anschauen, Videos ansehen oder einen Podcast hören.“ Viele Schüler bevorzugen visuelle Darstellungsformen. Sie nutzen häufig nicht Google, sondern YouTube, so Heusinger.
Hier geht’s zur Präsentation von Monika Heusinger
Mitschrift aus dem Workshop
 
Heinz Dieter Hirth, Oskar von Miller Schule (Kassel)
HD Hirth: Das Lernen geht vom Lernenden aus
HD Hirth: Das Lernen geht vom Lernenden aus

Die Oskar-von-Miller-Schule ist eine berufliche Schule und bietet Ausbildungsgänge in den Bereichen Elektrotechnik, Informations-technik, Fahrzeugtechnik und Anlagen- und Versorgungstechnik. Insgesamt gibt es ungefähr 2.100 Lernende in der Berufsvorbereitung, der Berufsfachschule, der Berufsschule und der Fachschule für Technik. Die großen Umbrüche hat die Schule bereits in den Jahren ab 2005 vollzogen, als sie für wesentliche Bereiche des Unterrichts das sogenannte Lernschrittkonzept entwickelte. Die Devise der Schule lautete damals: „Wir wollen dabei helfen, dass junge Menschen von der Abhängigkeit in die Unabhängigkeit gelangen.“
Heinz Dieter Hirth macht deutlich, dass das Digitale immer Teil der Antworten, nicht Teil der Frage war. Die Schule hat sich nie gefragt: Wie können wir digitaler werden? Stattdessen standen am Anfang pädagogische Fragen: Wie können Schüler selbstständig lernen und ihren Lernprozess aktiv gestalten? Wie können sie ihren Lernfortschritt dokumentieren? Wie können Lehrer in Teams zusammenarbeiten? Auf diese Fragen hat die Schule Antworten gefunden, in denen digitale Plattformen und Werkzeuge einen Teil der Lösung bieten.
Hier geht’s demnächst zur Präsentation von Heinz Dieter Hirth
Mitschrift aus dem Workshop
 
Projekt „Flip your class!“, Evangelische Schule Berlin Zentrum, Gebrüder-Montgolfier-Gymnasium, Herman-Nohl-Schule
In diesem Workshop hat Julia Müter, unterstützt von Ulrike Fraikin (Gebrüder-Montgolfier-Gymnasium) und Ilona Bernsdorf (Herman-Nohl-Schule), die Flipped Classroom-Methode vorgestellt: Beim „Flipped Classroom“ werden die üblichen Aktivitäten innerhalb und außerhalb des Klassenzimmers umgedreht. Die Schülerinnen und Schüler eignen sich die von der Lehrperson digital zur Verfügung gestellten Inhalte (z. B. in Form von Lernvideos) zu Hause eigenständig an. Der Unterricht wird zur gemeinsamen Vertiefung, Übung, Anwendung oder Reflexion des Gelernten genutzt. Die Methode bietet Lehrerinnen und Lehrern mehr Möglichkeiten, in heterogenen Lerngruppen individuell auf die Bedürfnisse einzelner Schülerinnen und Schüler einzugehen. Im Pilotprojekt »Flip your class!« haben drei Berliner Schulen unter wissenschaftlicher Begleitung durch die Pädagogische Hochschule Heidelberg erste Unterrichtskonzepte zur Methode »Flipped Classroom« erstellt und damit begonnen, diese im Rahmen eines Design-Based-Research-Ansatzes zu erproben: Am Gebrüder-Montgolfier-Gymansium wurde beispielsweise eine Flipped Classroom-Unterrichtseinheit zum Thema „Evolution“ konzipiert, durchgeführt und der Einsatz von Lernvideos evaluiert.
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Mitschrift aus dem Workshop
 
Markus Bölling, Realschule am Europakanal (Erlangen)
Markus Bölling ist Schulleiter an der Realschule am Europakanal in Erlangen, die in 2010 als erste Regelschule aus Bayern den renommierten Deutschen Schulpreis erhielt. 950 Schüler lernen hier in 34 Klassen, davon arbeiten acht Klassen durchgängig mit Tablets. Prinzipien wie Doppelstunden, Projektunterricht, Profilklassen und durchgängige Teamstrukturen im Kollegium sorgen dafür, dass die Schule auch ohne digitale Medien sehr gut wäre. Schulleiter Markus Bölling trennt die Frage nach digitalen Medien nicht von der Schulentwicklung. Wenn man mit ihm über seine „iPad-Klassen“ spricht, kommt er immer wieder auf die veränderte Lehrerrolle zurück – und auf die neue Rolle für die Schüler. Der Lehrer müsse weg vom Frontalunterricht, weg vom Entertainer, hin zum Lerncoach und zum Lernbegleiter. Na gut, „der klassische Frontaler“ müsse auch mal sein. Aber vor allem geht es für Bölling um mehr Betreuung durch Lehrer, um mehr Zeit für besseres Feedback für die Lernenden. „Theoretisch ist das auch ohne digitale Medien möglich“, glaubt Bölling. „Aber der Aufwand wäre gigantisch.“
Hier geht’s zur Präsentation von Markus Bölling
Mitschrift aus dem Workshop
 
Achim Lebert, Gymnasium Ottobrunn
Achim Lebert ist Schulleiter am Gymnasium Ottobrunn. Die Schule arbeitet seit 2002 mit mobilen Endgeräten (Notebooklassen). Das Konzept der Schule lässt sich wie folgt umreißen: Verstärkung des individualisierten, team- und selbstorganisierten Lernens mit den Werkzeugen der Gegenwart in allen Jahrgangsstufen durch Etablierung eines Lebensraums Schule. Bei den Szenarien individualisierten Lernens spielen digitale Medien eine wichtige Rolle (als Diagnoseinstrument, individuelle Förderprogramme…). Bei der Transformation der Schule können sie als Hebel dienen, genau wie neue Raumkonzepte.
Hier geht’s zur Präsentation von Achim Lebert
Mitschrift aus dem Workshop
 

Blick ins Goldfischglas: Was sind die nächsten Schritte, um das Lernen mit und über Medien voranzubringen?

Bei der Abschlussdiskussion im Fishbowl-Format wird um Lösungen gerungen
Bei der Abschlussdiskussion im Fishbowl-Format wird um Lösungen gerungen

Bei der Fishbowl am Ende des LernLabs Schule sollte es darum gehen, die unterschiedlichen Akteure zu fragen, was nun aus ihrer Sicht – und mit Kenntnis der Studien und der Schulbeispiele – als nächstes zu tun ist: Wie kommen wir weiter, wenn Kinder und Jugendliche Medienkompetenz erwerben sollen und digitale Medien für das Lernen / für individuelle Förderung nutzbar gemacht werden sollen? Was sind die nächsten ganz konkreten Schritte – aus Sicht der Schulen, aus Sicht der kommunalen Schulträger und aus Sicht der Ländervertreter? Wie könnte optimalerweise eine Zusammenarbeit der drei Ebenen aussehen? Nachfolgend einige Rückmeldungen der Teilnehmer der Fishbowl:
Basisinfrastruktur wichtiger als Endgeräte
Teilnehmer der Fishbowl kamen am Ende zu einer positiven Bewertung der aktuellen Entwicklung: Früher sei in der Debatte um gelingende Medienintegration primär über die Endgeräte gesprochen worden. Heute gehe es dagegen viel stärker um die Basisinfrastruktur, die es an einer Schule brauche: eine schnelle Anbindung ans Internet und flächendeckendes W-LAN. Mit einer solchen Infrastruktur habe man die Voraussetzungen für den Einsatz digitaler Medien geschaffen und die Endgerätestrategie ließe sich flexibel gemäß der pädagogischen Erfordernisse und finanziellen Möglichkeiten gestalten.
Kommunale Breitbandkonzepte
Positiv bewertet wurde auch, dass die Bundesregierung die Kommunen beim Ausbau des Breitbandzugangs fördere. Eine Forderung war in diesem Zusammenhang, dass die Wirtschaftsministerien in den Bundesländern korrespondierende Förderrichtlinien machen, damit Schulen mit gleich hoher Geschwindigkeit ans Internet angebunden werden wie Gewerbegebiete.
Administration und Support
Schule müsse von IT-Administrationsaufgaben entlastet werden, hieß es von verschiedener Seite; es brauche professionellen Support bzw. ausgebildete Fachkräfte, die sich um das Schulnetzwerk und die Wartung der Geräte kümmern.
Beirat auf kommunaler / regionaler Ebene
Sinnvoll erscheint die Einrichtung eines Beirats, in dem Schulverwaltung / Schulträger, Techniker und Pädagogen in den Dialog miteinander kommen: Schulträger und Techniker haben i.d.R. keine genaue Vorstellung von den pädagogischen Anforderungen an die technische Ausstattung bzw. den didaktisch-methodischen Entscheidungen, die dem Unterricht zugrunde liegen.
Datenschutz und Datensicherheit als Hürden
Neben fehlender Infrastruktur wurden Hürden auch bei Datenschutz und Datensicherheit gesehen: Dadurch, dass es keine einheitlichen Regelungen und dadurch große Unterschiede zwischen Schulen (und Bundesländern) gebe, würde diese Themen zu einer echten Behinderung für Schulen, die Rechtssicherheit benötigen, wenn sie verbindlich mit digitalen Medien arbeiten möchten.
Mut zum Ausprobieren
Es wurde empfohlen, dass Lehrkräfte mit den vorhandenen Möglichkeiten an ihrer Schule schon mal starten und nicht warten, bis alle technischen Fragen gelöst sind; sie sollten mutig sein und sich trauen, neue Dinge im Unterricht erproben. Gefragt seien Initiativen „von unten“, nicht ein von oben verordneter Medieneinsatz. Dazu gehöre auf Seiten der Lehrerschaft aber auch der entsprechende Esprit… und das Vertrauen in die Schüler. Der Wille, etwas zu tun, sei entscheidend.
Schulinterne Lehrerfortbildung
Es brauche passgenaue, an den Bedarfen der Fächer orientierte Fortbildungsangebote und einen Austausch bewährter Ansätze innerhalb des Kollegiums und zwischen Schulen. Im Sinne kontinuierlicher professioneller Weiterentwicklung sei es wichtig, dass Lehrkräfte sich an der Schule vernetzen und sich gegenseitig über geplante oder durchgeführte Unterrichtsvorhaben informieren.
„Weg von den Leuchttürmen, hin zu den Bojen“
Es müssten nicht immer die großen Leuchttumrprojekte sein, an denen man sich orientiert. Auch mit kleinen Schritten könne man im eigenen Unterricht viel erreichen. Gleichzeitig wurde die Frage gestellt, wie gute Beispiele sich verbreiten und bekannt gemacht werden können. Angeregt wurde ein Bundesländer übergreifender Austausch der vielen guten Ideen, die es bereits gibt.
 
 
Soweit der Versuch, die wichtigsten Ergebnisse des LernLab Schule in aller Kürze zusammenzufassen. Unser Kooperationspartner, die Kooperative Berlin, hat in Ergänzung zu diesem Beitrag ein „Storify“ zum LernLab erstellt. Über den nachfolgenden Link kann man direkt zu twitter-Kommentaren von Teilnehmern der Veranstaltung gelangen: https://storify.com/kooperative/lernlab-bst