Schulministerin Löhrmann unterstreicht Bedeutung der Fortbildung „Vielfalt fördern“

Individuelle Förderung ist der zentrale Schlüssel zum Zugang mit wachsender Heterogenität im Klassenzimmer. Und dabei kommt es besonders auf die Lehrkräfte an. So lautete ein wichtiges Fazit, dass auf der Fachtagung „Vielfalt fördern“ getroffen wurde. Mehr als 130 Entscheider aus den inzwischen 20 Projektregionen tauschen sich in der vergangenen Woche in Köln über ihre bisherigen Erfahrungen aus.

die Hauptredner im Diskurs
Im Gespräch: Schulministerin Sylvia Löhrmann, Jörg Dräger, Vorstand der Bertelsmann Stiftung und Prof. Olga Zlatkin-Troitschanskaia von der Uni Mainz

Von Dezernenten über Leiter der regionalen Fortbildungsteams bis hin zu Vertretern lokaler Bündnisse und Schulleitern – Akteure aus allen fünf Regierungsbezirken kamen im Maternushaus in Köln auf Einladung vom Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen und der Bertelsmann Stiftung zusammen. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie individuelle Förderung im Rahmen kompetenzorientierter systematischer Unterrichtsentwicklung noch stärker eingesetzt werden kann. Die Teilnehmer der Fachtagung reflektierten ihre bisherigen Erfahrungen und gaben sich gegenseitig Impulse für die weitere Entwicklung des Projektes auf regionaler Ebene.
Dass es für den Erfolg individueller Förderung besonders auf die Lehrkräfte ankommt, verdeutlichte Sylvia Löhrmann, Ministerin für Schule und Weiterbildung. Sie begrüßte die Teilnehmer zum Auftakt der Veranstaltung und betonte dabei den zentralen Stellenwert des Kooperationsprojekts mit der Bertelsmann Stiftung für die Umsetzung einer schülerorientierten Lehr- und Lehrkultur. Jörg Dräger, Vorstand der Bertelsmann Stiftung, machte zusätzlich deutlich, dass individuelle Förderung den zentralen Schlüssel zum Umgang mit der wachsenden Heterogenität im Klassenzimmer darstellt. Im anschließenden Hauptvortrag widmete Prof. Olga Zlatkin-Troitschanskaia von der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz sich der Frage, unter welchen Bedingungen Lehrerfortbildungen erfolgreich sind und Verbesserungen bei Schülerleistungen bewirken. Zentral sei dabei die Rolle der Schulleitung und des gesamten Kollegiums, die gemeinsam die Grundlagen dafür schaffen können, dass Unterricht sich nicht nur während einer Fortbildung verändert, sondern dauerhaft.
Austausch im Workshop
In den Workshops tauschten die Teilnehmer sich über praktische Erfahrungen und Lösungen aus

Doch wie genau ist dieser Veränderungsprozess praktisch umzusetzen? Mit dieser Frage beschäftigen sich die Teilnehmer der Fachtagung in den acht Workshops des Nachmittags. Dezernenten, Fortbildner und Bildungsbüroleitungen machten anhand von Beispielen aus ihren Regionen deutlich, wie die genannten Erfolgsfaktoren in „Vielfalt fördern“ mit Leben gefüllt werden. Die Rückmeldungen aus der Praxis sollen in die Weiterentwicklung des Fortbildungsangebots einfließen, das als lernendes Projekt angelegt ist.
Hintergrundinformation:
Mit der aktuellen Fortbildungsinitiative soll die Lehrerfortbildung in NRW stärker auf individuelle Förderung im Rahmen einer kompetenzorientierten systematischen Unterrichtsentwicklung ausgerichtet werden. Das Land setzt dabei auf hochwertige Lehrerfortbildungsangebote, die auf die Entwicklung einer zeitgemäßen Lehr- und Lernkultur zielen. Ein zentraler Bestandteil dieser Fortbildungsinitiative ist das gemeinsame Qualifizierungsangebot von Schulministerium und Bertelsmann Stiftung: In den Schulen der ersten fünf Pilotregionen des Projekts „Vielfalt fördern“ ist die Fortbildung vor ca. einem Jahr erfolgreich angelaufen. Seit dem Schuljahr 2013/14 wird Schulen in fünf weiteren Pilotregionen die Fortbildung angeboten. Und jetzt im Herbst 2013 werden zehn neue Regionen ins Projekt aufgenommen. Um die unterschiedlichen Erfahrungen mit „Vielfalt fördern“ in den Pilotregionen zu reflektieren und Impulse für die weitere Entwicklung des Projekts auf regionaler Ebene zu erhalten, haben die Projektinitiatoren zum Fachkongress „Vielfalt fördern im Kontext regionaler Schul- und Unterrichtsentwicklung“ eingeladen.
Weitere Informationen zum Fortbildungsangebot Vielfalt fördern: www.vielfalt-fördern.nrw.de