Lernen war und bleibt ein sozialer Prozess, er hat schon immer auch außerhalb des Hörsaals stattgefunden. Digitalisierung ermöglicht jetzt, dass die vernetzte Masse der Lerner nicht nur den Lehrer übertreffen kann, der nach und nach sein Wissensmonopol verliert. Sie schafft auch die Grundlage dafür, dass sich die Lernenden gegenseitig noch mehr beibringen können.

8 Strukturiertes Peer-to-Peer-Lernen zwingt die Lehrenden in eine neue Rolle.

Es entstehen Modelle wie Sprachtandems oder Peer-to-Peer Universitäten, die das Lernen voneinander von der Beliebigkeit und Zufälligkeit zum strukturierten Prinzip machen. Methoden wie „Peer Grading“ etablieren sich: Studierende bewerten gegenseitig ihre Leistung und kommen, so zeigen es Studien, zu erstaunlich ähnlichen Ergebnisse wie bislang die Professoren. Solche Entwicklungen werden zwangsläufig die Trennung zwischen Lehrenden und Lernenden aufweichen und zu einem neuen Rollenverständnis aller Beteiligten führen.

Ein Impuls in neun Thesen (8)- von Jörg Dräger, Julius-David Friedrich und Ralph Müller-Eiselt