Kann sich der Einsatz digitaler Medien im Unterricht positiv auf das Lernen der Schüler auswirken? Eigentlich eine ganz einfache Ja/nein-Frage. Doch offensichtlich scheiden sich an ihr die Geister. Hier einige dezidierte Meinungen zu dieser Thematik:

„Es gibt weder fachliche noch fachdidaktische noch pädagogische Notwendigkeiten, digitale Medien und Lehrmittel zwingend im Unterricht einzusetzen. […] Alle Lehr- und Lernmedien, die heute in digitalisierter Form angeboten und genutzt werden, gab es bereits in vordigitalen Zeiten…“ Prof. Ralf Lankau
„Lernen mit digitalen Medien […] eröffnet Möglichkeiten zur Umsetzung einer stärkeren Schülerorientierung, eine Individualisierung des Unterrichts mit hohen Anteilen von aktiv-konstruktiver Selbsttätigkeit, Selbstorganisation sowie Selbststeuerung und geringeren instruktionalen Anteilen durch die Lehrperson […]. Dieser Ansatz ermöglicht es, Lerner und Lerngruppen gezielt zu fördern und zu fordern.“ Prof. Birgit Eickelmann
„Es hat mir bislang noch niemand nachweisen können, dass eine Totaldigitalisierung des Unterrichts beziehungsweise eine Eins-zu-eins-Computer-und-Tabletversorgungsrate für Schüler den Schülern wirklich etwas bringt und dass die beispielsweise in Leistungstests besser abschneiden würden.“ Josef Kraus, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes
„Digitale Medien bieten die Chance, die Qualität und Vielfalt in der Bildung zu erhöhen“ Johanna Wanka, Bundesbildungsministerin

Die Zitate mögen aus dem Kontext gerissen sein, aber sie zeigen gegensätzliche Einschätzungen bei der Beurteilung des Potenzials digitaler Medien für die Schule. Mir geht es an dieser Stelle nicht darum, diese Positionen zu bewerten oder zu kommentieren. Vielmehr bin ich an einem Abgleich mit der schulischen Realität interessiert: Hiermit möchte ich gerne zu einer Blogparade einladen und insbesondere Lehrerinnen und Lehrer (aber gerne auch Schülerinnen und Schüler, Medienpädagogen, Unterrichtsforscher…) animieren, von ihren Erfahrungen mit digitalen Medien im Unterricht zu berichten! Dabei kann es darum gehen, anhand von konkreten Beispielen aus dem (Fach-)Unterricht zu zeigen, welchen Mehrwert der Einsatz digitaler Medien für das Lernen der Schülerinnen und Schüler bietet. Gleichermaßen sind aber auch Skeptiker eingeladen, zu beschreiben, was die Gründe für ihre Zurückhaltung sind und welche möglicherweise negativen Erfahrungen sie in der Praxis gemacht haben. Über viele und vielfältige / unterschiedliche Beiträge würde ich mich freuen! Und natürlich werde ich auch noch einen Artikel zum Thema schreiben.
Was ist eine Blogparade und wie kann ich an ihr teilnehmen?
Da dies meine erste Blogparade ist – und ich auch nicht davon ausgehen kann, dass alle, die diesen Aufruf lesen, bereits an einer solchen teilgenommen haben – habe ich nachfolgend noch einmal einige Hinweise zur Teilnahme formuliert (inspiriert von Torsten Larbig):
Eine Blogparade ist eine bunte Sammlung von Beiträgen unterschiedlicher Personen zu einem gemeinsamen Thema. Diese Beiträge werden in einem vorab definierten Zeitraum auf den Blogs oder den persönlichen Webseiten der an der Aktion Teilnehmenden veröffentlicht. Damit das Ganze zu einer „Parade“ werden kann, braucht es einen zentralen Ort, an dem die erschienenen Blogbeiträge aufgelistet bzw. gesammelt werden. Dieser Platz ist in der Regel dort, wo zur Blogparade aufgerufen wurde (in unserem Fall diese Seite).
Die Schritte zum Mitmachen:

  1. Schreibt einen Blogbeitrag zu der Frage, welchen Mehrwert digitale Medien eurer Ansicht nach für das schulische Lernen bieten und stellt dies an einem konkreten Beispiel aus dem Unterricht dar – oder begründet, warum digitale Medien aus eurer Sicht keinen Mehrwert bieten.
  2. Verlinkt euren Beitrag mit diesem Artikel hier (http://www.vielfalt-lernen.de/2015/05/18/einladung-zur-blogparade-mit-digitalen-medien-besser-lernen-welche-erfahrungen-habt-ihr-gemacht/), sodass automatisch ein PingBack erfolgt, also euer Beitrag hier im Kommentarteil verlinkt wird.
  3. Alternativ könnt ihr euren Beitrag als Kommentar mit Link unten eintragen oder mich über das Kontaktformular bzw. über Twitter über euren Beitrag informieren. Ich verlinke ihn dann hier.
  4. Wenn ihr keinen eigenen Blog betreibt, aber zu dem Thema etwas sagen wollt, könnt ihr euren „Blogbeitrag“ auch direkt hier auf der Seite als Kommentar hinterlassen.
  5. Informiert andere über die Blogparade (via Twitter, Facebook, Google+, im Lehrerzimmer…), damit ein lebhafter Austausch zustande kommt. Alle, die etwas zum Thema beitragen können, sind eingeladen, mitzumachen!
  6. Damit es noch lebendiger wird: Lest die Beiträge der anderen, schreibt eure Kommentare dazu, bloggt zu Beiträgen, die ihr via PingBack in euren Artikel einbindet.

Ich wünsche allen viel Spaß beim Schreiben und freue mich auf den Erfahrungsaustausch!
Christian Ebel
Ach ja: Die Blogparade endet in einem Monat, am 15. Juni 2015.