Zwei Jahre dauert die Corona-Pandemie nun schon an. Im Leben von jungen Menschen eine immens lange Zeit. „Ich habe Sorge mein Leben zu verpassen“ schreibt entsprechend ein:e Jugendliche:r im Rahmen der aktuellen JuCo (Jugend und Corona) III Studie des Forschungsverbunds der Universitäten Hildesheim und Frankfurt/Main, in der im Dezember 2021 zum dritten Mal in der Corona-Krise junge Menschen im Alter von 15 bis 30 Jahren befragt wurden.

Die Ergebnisse der Studie machen deutlich, welche Spuren die Pandemie im Leben der jungen Menschen hinterlassen hat: Psychische Belastungen und Zukunftsängste haben sich weiter verfestigt. Der Frage, ob sie besonders psychisch belastet seien, stimmten im November 2020 bei JuCo II 41,2 Prozent eher oder voll zu, im Dezember 2021 bei JuCo III lag der Anteil bei 54 Prozent. Angst vor der Zukunft hatten in JuCo II 45,6 Prozent, inzwischen sind es 57,4 Prozent. Besonders belastet und skeptisch mit Blick auf ihre Zukunft sind dabei junge Menschen, die sich Sorgen um ihre finanzielle Situation machen. Diese Gruppe ist in der Pandemie gewachsen. Haben im November 2020 noch 33,8 Prozent der Befragten über größere Geldsorgen berichtet, so waren es im Dezember 2021 bereits 43,4 Prozent.

Positive Befunde der aktuellen JuCo-Befragung sind, dass Schulen besser digital ausgestattet scheinen und auch mehr junge Menschen wieder ihren Hobbies nachgehen können. Auch fühlen sich mehr Jugendliche politisch gehört. Nach wie vor hat aber die Mehrheit von ihnen den Eindruck, dass sie keinen Einfluss auf politische Entscheidungen nehmen kann. In der Schulpolitik hat dies u. a. zu der Petition #WirWerdenLaut geführt, die verschiedene Schülervertreter:innen Anfang Februar 2022 gestartet haben und in der sie „einen ehrlichen und öffentlichen Diskurs mit statt über uns“ fordern. Eine Forderung, die auch unser JugendExpert:innenTeam der Bertelsmann Stiftung in der Broschüre „Fragt uns 2.0 – Corona-Edition“ gestellt hat.

Wir möchten diese Forderung gerne aufgreifen und laden herzlich ein zu einem Web-Talk mit jungen Menschen, der Parlamentarischen Staatssekretärin Ekin Deligöz und Prof’in. Dr. Sabine Andresen, Co-Autorin der JuCo-Studien. Gemeinsam wollen wir nicht nur auf die vergangenen beiden „Corona-Jahre“ zurückblicken, sondern auch diskutieren, welche Wünsche und Ideen junge Menschen haben, wie jetzt gute Politik für sie gestaltet werden kann.

 

Wir freuen uns auf eine spannende Diskussion am

02.03.2022 | 17:00 – 18:00 Uhr 

beim Web-Talk: Belastet und übergangen? Wie geht es weiter für Jugendliche nach zwei Jahren Corona? 

mit

Ekin Deligöz | Parlamentarische Staatssekretärin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Prof‘in Sabine Andresen | Universität Frankfurt | Ko-Autorin der Studie „Jugend und Corona“

Dario Schramm | Autor „Die Vernachlässigten“ | Ex-Sprecher der Bundesschülerkonferenz

Xueling Zhou | Vorstand Landesschüler:innenvertretung Nordrhein-Westfalen

Lea Leidig | JugendExpert:innenTeam Bertelsmann Stiftung | Studentin

 

Moderation | Johannes Büchs | TV-Moderator

 

Hier geht es zur Anmeldung:

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Der Web-Talk wird vom Projekt „Familie und Bildung: Politik vom Kind aus denken“ der Bertelsmann Stiftung durchgeführt. Die Veranstaltung findet über ZOOM statt und wird nicht aufgezeichnet.